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Das Neue EU Reifenlabel  EU 2020/740

 

Die neue Richtlinie tritt zum 01.05.2021 in Kraft

 

2012 kündigte die EU die Einführung der Anforderung zur Kennzeichnung von Reifen im Hinblick auf die Angabe von Informationen zur Kraftstoffeffizienz, Haftung auf nasser Straße und externen Rollgeräuschen von Reifen an. (Verordnung 1222/2009 in der geänderten Fassung EC/228/2011 und EC/1235/2011). Ziel ist, die Sicherheit und die ökologische und ökonomische Effizienz des Straßentransports in Europa zu verbessern.

Durch die Kennzeichnung werden Endverbraucher beim Kauf von Reifen in die Lage versetzt, bessere Entscheidungen zu treffen. Das aktuelle Reifenlabel ist nun seit 8 Jahren in der Verwendung und maßgeblich überarbeitet. Um dem Verbraucher weitere Sicherheits- und Umweltschutz Informationen zu geben, wurde die Richtlinie (EC) 1222/2009 durch die überarbeitete Version (EU) 2020/740 ersetzt. Die neue Richtlinie tritt zum 01.05.2021 in Kraft.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Firma Reifen Gundlach GmbH, D-56316 Raubach,

 

in zusammenarbeit mit GT-Radial.  www.gtradial.eu/de

 

 

Das alte EU Reifenlabel im Vergleich

 

Die Idee ist gut:

 

Auf einen Blick sollen Autobesitzer beim Reifenkauf erkennen können, wie gut ein Pneu ist. Doch das neue EU-Reifenlabel, an dem ab November kein Weg mehr vorbeiführt, hat Schwächen.

Berlin (dpa/tmn) – Am 1. November 2012 wird das bunte Etikett im Reifenhandel Pflicht: Dann müssen fabrikneue Pneus für Autos, Transporter und Lastwagen per EU-Verordnung mit einem Verbraucherlabel gekennzeichnet sein, das bei der Einschätzung der Reifenqualität helfen soll. Experten bezweifeln jedoch die Aussagekraft. Für Winterreifen sei das Label sogar nutzlos.

 

Wie sieht das EU-Reifenlabel aus?

 

Die Aufmachung erinnert an die Energieeffizienzaufkleber auf Haushaltsgeräten. Es gibt drei Bereiche. Am auffälligsten ist die Farbskala oben links zur Bewertung des Rollwiderstands. Rechts oben wird die Bremseigenschaft auf nasser Straße benotet, die sogenannte Nasshaftung. Darunter informieren ein Lautsprechersymbol und eine Lautstärkeangabe in Dezibel über das Rollgeräusch, erläutert der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV).

 

 

Wie ist die Bewertung des Rollwiderstands zu verstehen?

 

Je höher der Rollwiderstand eines Reifens ist, desto mehr Motorkraft wird benötigt, um voranzukommen – und damit steigt der Spritverbrauch, erklärt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Die Klassen auf dem Label reichen von der grün hinterlegten Stufe A für besonders gut über mittlere Gelbtöne bis hin zur schlechtesten Klasse G in Rot. Jeder Schritt abwärts in der Skala bedeutet einen Mehrverbrauch von rund 0,1 Litern auf 100 Kilometer.

 

Was sagt das Label über die Nasshaftung aus?

 

Die mit einer Regenwolke markierte Kategorie gibt Auskunft darüber, wie schnell ein Auto bei einer Vollbremsung auf nasser Fahrbahn von Tempo 80 zum Stehen kommt. Zwischen der besten Klasse A und der Klasse G am Ende der Skala liegt ein zusätzlicher Bremsweg von bis zu 18 Metern. Mit jeder Abstufung verlängert sich der Bremsweg um mindestens 3 Meter, also fast um eine Wagenlänge oder mehr. Was das bedeuten kann, veranschaulicht der DVR: Könnte ein Auto mit Gummis der Nasshaftungsklasse B bei Regen gerade noch vor einem Hindernis stoppen, würde es mit Klasse-C-Pneus bereits mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 30 km/h hineinkrachen.

 

Haben die Dezibelwerte etwas mit der Lautstärke im Auto zu tun?

 

Nicht unbedingt. Der ADAC gibt zu bedenken, dass das Rollgeräusch außen gemessen wird und nicht im Auto. Es sagt daher kaum etwas über die Geräuschentwicklung im Wagen aus, sondern nur darüber, wie stark die Umwelt mit Lärm belastet wird. Auf dem Label abgebildet sind drei Schallwellen, je mehr davon hervorgehoben sind, desto lauter rollt ein Reifen ab. Drei gefettete Wellen bedeuten, der Reifen genügt der derzeit gültigen Norm. Sind es weniger, wird bereits der ab 2016 gültige Grenzwert unterschritten. Das exakte Abrollgeräusch ist auf dem Label in der Einheit Dezibel (dB) angegeben.

 

Wer testet und bewertet die Reifen?

 

Das machen die Hersteller in Eigenregie mit Testverfahren, die die EU vorgibt. Verbraucherschützer kritisieren, dass es bislang keine unabhängigen Kontrollen zur Überwachung der Zertifizierung gibt. Die wünschen sich auch viele Hersteller zur Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs. Nach Angaben des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ist es zwar nicht vorstellbar, dass große Marken bei der Bewertung mogeln, bei einigen Anbietern von Billigreifen sei das aber nicht auszuschließen.

 

Wie aussagekräftig ist das Etikett?

 

Das Label informiert Verbraucher über insgesamt drei Umwelt- und Sicherheitseigenschaften von Reifenmodellen – mehr aber auch nicht. Es sagt nichts über weitere Leistungsmerkmale aus, wie Trockenbremsleistung, Aquaplaning-Verhalten, Fahrstabilität und Verschleiß. Dem Auto Club Europa (ACE) zufolge gibt es insgesamt rund 20 wichtige Leistungskriterien. Deshalb könne das Label weder Reifentests durch Verkehrsclubs, Fachzeitschriften und Verbraucherorganisationen ersetzen, noch die Kaufberatung durch einen Fachhändler.

 

Gibt es den perfekten Pneu?

 

Nach derzeitigem Stand der Technik kann ein Reifenmodell nicht gleichzeitig Bestnoten für Nasshaftung und Rollwiderstand bekommen. Denn diese beiden Eigenschaften sind gegenläufig, was unter anderem mit der Gummimischung der Lauffläche zusammenhängt, erklärt der DVR. Hartes Gummi rollt leicht, verzahnt sich aber beim Bremsen auf nasser Straße nicht so gut mit dem Untergrund wie weicheres Material mit besserer Nasshaftung, aber schlechterer Kraftstoffeffizienz. Weil die Verkehrssicherheit an erster Stelle stehe, sei ein möglichst guter Nassgrip das wichtigste Kriterium beim Reifenkauf, so der ACE.

 

Warum taugt das Label nicht für Winterreifen?

 

Das EU-Label gibt keine Auskunft über die Eigenschaften, die für Winterreifen entscheidend sind – etwa Bremsverhalten, Traktion und Kurvenhaftung auf Schnee und Eis, führt der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) an. Deshalb ist es keine Hilfe beim Winterreifenkauf. Die Bewertung des Rollwiderstands auf dem Label könnte Verbraucher bei der Auswahl neuer Winterreifen außerdem in die Irre führen, so der ACE. Die Saisonpneus können laut dem Club keine
bessere Note als C bekommen, weil sie für den Einsatz bei Kälte eine relativ weiche Gummimischung benötigen. Ein Winterreifen der Rollwiderstandsklasse C oder schlechter kann daher trotzdem sehr gut bei Winterwetter funktionieren.

 

Hat das Label Auswirkungen auf den Versicherungsschutz?

 

Nein. Für den Kfz-Versicherungsschutz im Winter bleibt dem DVR zufolge nur ausschlaggebend, dass die Fahrzeugbereifung den Witterungsverhältnissen angepasst sein muss. Die Bewertungen auf dem Reifenlabel sind in dieser Hinsicht nicht relevant.

 

Welche Reifen müssen nicht gekennzeichnet werden?

 

Dazu zählen nach BRV-Angaben unter anderem Motorradpneus, spezielle Oldtimerreifen und Gummis, die vor dem 1. Juli 2012 produziert wurden. Runderneuerte Reifen sind ebenfalls ausgenommen.

 

Mit freundlicher Genehmigung der deutschen Presseagentur

dpa/tmn cw srw ah

Copyright: dpa